Wegen ihrer frühen Verfügbarkeit, ihrer Vitamine und Mineralien wird die Vogelmiere gern bei Frühjahrsmüdigkeit eingesetzt.
Beschreibung der Vogelmiere
Botanik & Synonyme
Botanischer Name: Stellaria media Deutscher Name: Vogelmiere Englischer Name: Chickweed, Starweed Volkstümliche Namen: Sternenkraut, Vogel-Sternmiere, Hühnerabbiss, Vögelichrut, Hühnerdarm, Kanarienvögelkraut, Mäusedarm
Gattung: Sternmieren (Stellaria) Familie: Nelkengewächse (Caryophyllaceae) Sammelzeit: ganzjährig, besonders häufig findet man sie jedoch im Frühjahr und im Sommer. Blütezeit: März bis Oktober Verwendete Pflanzenteile: meistens das gesamte Kraut, manchmal auch nur die Blüten
Merkmale
Die einjährige kriechende Pflanze wird etwa 5-40 cm hoch und hat sehr dünne Stängel, deren Querschnitt rund ist. Eine einreihige Haarlinie entlang des Stängels dient der Wasserversorgung. Über diese Härchen kann zusätzlich Wasser aufgenommen werden, denn die Wurzeln breiten sich nur flach im Boden aus. Stängelknoten, die den Boden berühren bilden leicht feine Wurzeln. Die ovalen Blätter enden in einer Spitze und die im Durchmesser ca. 4 – 7 mm weißen Blüten sind bei günstigen Bedingungen das ganze Jahr über zu sehen. Die 5 Kelchblätter überragen die 5 Kronblätter kaum. Die Kronblätter sind fast bis zum Grund eingeschnitten. [2] Bricht man die Sprossachse vorsichtig auf kommt der sogenannte ‚Hühnerdarm‘ zum Vorschein.
Botanik
Die Vogelmiere, die ganzjährig in unseren Breiten zu finden ist, gehört zu den sogenannten Pionier- und Zeigerpflanzen. Sie bedeckt den aufgerissenen Boden und verhindert Auswaschung, Erosion und Austrocknung.
Seit der Steinzeit begleitet diese Wildpflanze den Menschen und gehört somit zu den mitteleuropäischen Archäophyten.
Sie überlebt sogar bei frostigen Temperaturen und ist immer eine der ersten Pflanzen die sich auf offenen Grasnarben oder sonstigen, kahlen Stellen zeigt. Sie liebt lückige Ackerflächen, Ufer und Weinberge. Die Gartenbesitzer, für die die Vogelmiere ein Unkraut ist, könnten nicht weiter fehlen, gilt sie doch als wertvoller Schutz und lebendiger Mulchersatz für den nackten Boden.
Die Heilwirkung der Vogelmiere
Heileigenschaften
adstringierend, blutreinigend, blutstillend, harntreibend, juckreizlindernd, kühlend, menstruationsfördernd, milchbildungsfördernd, schleimlösend, wundheilend, belebend, gichtlindernd, hautpflegend, hautreinigend, hustenstillend, schmerzlindernd, stoffwechselfördernd
Anwendungsbereiche der Vogelmiere
Lungenleiden, Tuberkulose, Bluthusten, Blutbrechen, Bronchitis, Nierenschwäche, Blähungen, Verstopfung, Juckreiz, Anämie, Augenentzündung, Wassersucht, Wunden, Geschwüren, Nasenbluten( In die Nase ziehen) und Hornhauttrübung. In der Homöopathie setzt man Vogelmiere ein bei Rheuma, Gicht und Psoriasis.
Wegen ihrer frühen Verfügbarkeit, ihrer Vitamine und Mineralien wird die Vogelmiere gern bei Frühjahrsmüdigkeit eingesetzt.
Vitalkräuter
Lies im Beitrag nach, was sie alles können!
Ihrer harntreibenden und stoffwechselanregenden Wirkung wegen kann sie auch bei Schlankheitskuren oder Stoffwechselerkrankungen wie Rheuma und Gicht eingesetzt werden.
Pfarrer Kneipp verordnete dieses Wildkraut bei Hämorrhoiden, Lungenleiden und bei Verschleimung der Nieren und der Blase. Er schätzte es besonders als beruhigendes und schleimlösendes Mittel bei Entzündungen der Atemwege. Die enthaltenen Saponine sind es, die schleimlösend wirken, die Verdauung fördern, den Stoffwechsel anregen und den Harn treiben. Außerdem wird die Resorption anderer Wirkstoffe begünstigt. [1]
Äußerlich
als Tee für Waschungen, Bäder und Umschläge (Juckreiz, Ekzem, Schuppenflechte) oder als Breiumschlag (zerquetschtes Frischkraut in einem Tuch) bei schlecht heilenden Wunden oder Abszessen Frisch sammeln wird empfohlen, dann ist die Vogelmiere am wirkungsvollsten.
Als Salbe, die bereits im Mittelalter eingesetzt wurde, leistet sie gute Dienste bei allerlei Hauterkrankungen.
Innerlich
wird die Vogelmiere hauptsächlich als Tee oder als Tinktur genutzt. Hier hilft sie besonders den Stoffwechsel anzuregen. Weiters kann der Tee rheumatische Beschwerden lindern und kann bei Atemwegsinfektionen eingesetzt werden.
Frisch, als Wildgemüse verwendet überrascht die Vogelmiere mit ihrem Geschmack nach jungem Mais und wird deswegen gern für Kräutertopfen, Salate, Smoothies oder Suppen verwendet.
Inhaltsstoffe
Vitamin C und andere Vitamine, Saponine, Flavonoide, Cumarine, Mineralien, Oxalsäure, Schleim, Zink, ätherische Öle
! ACHTUNG !
Zu häufige Nutzung kann zu Übelkeit und Erbrechen führen! Nicht in der Schwangerschaft verwenden!
Viel Spaß beim Sammeln
Mike & The Muse
Quellennachweise
[1]+[2] www.hortipendium.de/Vogelmiere www.heilkraeuter.de/lexikon/vogelmiere.htm
Wichtiger Hinweis | Disclaimer
Die Beschreibung der Kräuter und Gewürze stammt aus alten Überlieferungen und der traditionellen Volkskunde, sie sollen als Ergänzungen zur Schulmedizin verstanden werden und ersetzen nicht die ärztliche Meinung. Auch Hausmittel können Nebenwirkungen haben und sind nicht generell für jeden geeignet. Sprechen Sie deshalb vor der Anwendung mit Ihrem Arzt oder Apotheker. Bei akuten Beschwerden, die länger als eine Woche andauern oder periodisch wiederkehren, wird die Rücksprache mit einem Arzt empfohlen.
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