Der Schutzbaum des häuslichen Friedens
Bestimmung und Beschreibung
Botanik & Synonyme
Volksnamen: Holler, Holder, schwarzer Flieder
Lat: Sambucus nigra
Engl.: Elder
Fam.: Moschuskrautgewächse
Blütezeit: Ende Mai bis Mitte Juli
Winterhart
Die Mythologie hinter dem Holunder
Um den Holunderbaum ranken sich seit Jahrhunderten und quer durch die Kulturen etliche Mythen und Sagen. So finden wir heute bei den Kelten, den Germanen und in späteren Zeiten auch bei den Christen Belege dafür, dass der Holler eine beachtliche Bedeutung hatte.
Auch der Bezug zur germanischen Muttergöttin Holda ist kein Zufall. Der Name bedeutet ‚die Scheinende‘. Sie wurde als Hausgöttin verehrt und war zudem die Schutzpatronin für Menschen und Pflanzen. Sie konnte Menschen heilen, verkörperte die Güte der Mutter Erde und das Strahlen des Himmelslichtes.
Im druidischen Jahreskalender ist der Holler der 13te und letzte Jahresbaum. Mit ihm wird das Jahr beschlossen. Er steht nicht nur für den Tod sondern auch für die Wiedergeburt.
Bei einem derartig breiten mythologischen Hintergrund wundert es nicht, dass der Holunder in der Volksmedizin einen sehr hohen Stellenwert hat.
Die Heilkräfte des Holunder
Heilwirkung
anregend, blutreinigend, blutstillend, entzündungshemmend, erweichend, harntreibend, krampflösend, pilztötend, schleimlösend, schweißtreibend
Anwendungsbereiche
Abwehrschwäche, Abszesse, Akne, Blasenentzündung, Bindehautentzündung, Bronchitis, Erkältung, Erschöpfung, Fieber, Furunkel. Fußschweiß, Gelenkentzündung, Gürtelrose, Hämorrhoiden, Heiserkeit, Heuschnupfen, Hexenschuss, Insektenstiche, Ischias, Juckreiz, Knieschmerzen, Kopfschmerzen, Rheuma, Schnupfen, Sonnenbrand, Verstauchung, Verstopfung, Wunden, Zahnschmerzen
Besondere Empfehlung
Ganz druckfrisch ist dieses tolle Buch von Karin Sidak. Nicht nur ist Karin durch unsere Ausbildungsschmiede der Vitalakademie Österreichs gewandert, sie betreibt auch noch einen wirklich kreativen und inspirierenden Foodblog unter dem klingenden Namen 'Tatort Küche'.
Inhaltsstoffe
Rutin, ätherisches Öl, Gerbstoffe, Schleimstoffe, Saponine, Glykoside, Lektin (giftig), Flavonoide, Vitamine, Mineralstoffe.
Löslichkeit wirkaktiver Stoffe [1]
Wässriger Auszug (Tee)
2-5gr getrocknete Holunderblüten mit 150ml heissen Wasser übergiessen und nach 5-10 Min. abseihen.
3-mal täglich eine Tasse Holunderblütentee möglichst heiß trinken
Als mittlere Tagesdosis für Erwachsene gelten 10-15gr getrocknete Holunderblüten
Sinnvoll ist eine Kombination mit anderen Erkältungsdrogen Linden- oder Mädesüssblüten
Ethanolisch-wässriger Auszug (Tinktur)
Aus den frischen Holunderblüten kann man eine Tinktur mit niedrigem Ethanolgehalt (ca.45%) herstellen.
3-4 mal täglich 20-30 Tropfen einnehmen.
Holunderblüten
Beginnen wir mit den herrlich duftenden Blüten des Hollers. Die Blüte beginnt gegen Ende Mai und dauert bis ca. Mitte Juli. Die getrockneten Hollerblüten enthalten eine Menge Vitamin C und ätherische Öle. Als Tee eingesetzt wirken sie schleimlösend, schweißtreibend und dadurch auch entgiftend. Durch diese Eigenschaften eignet sich der Tee hervorragend bei fiebrigen Erkältungskrankheiten.
Hier geht's zu 2 tollen, von der Kräutermuse nachgekochten, Rezepten für
'Hollerblütengelee und Hollerstrauben.
Holunderblätter
Die Blätter enthalten besonders viele Gerbstoffe was sie, als Tee getrocknet, zu einem guten Heiler bei Rheuma und Gicht machen können. Zudem wirken die frischen Blätter entzündungshemmend und abschwellend und werden gegen Insektenstiche eingesetzt.
2 fantastische Rezepte mit Hollerblüten Holler Strauben im Backteig und Holler-Blüten Gelee
Verwechslungsgefahr
Hauptsächlich kann der Holunder mit dem giftigen Attich verwechselt werden. Die Blätter der krautigen, auch Zwerg-Holunder genannten Pflanze sind größer, länglicher und schmäler als die des Holunders. Seine Beeren haben eine leichte Delle und die Pflanze wird mit insgesamt nur 1,5m Höhe weit nicht so groß wie der Holunderbaum.
ACHTUNG!
Blätter, Beeren und Rinde sind wegen des Inhaltsstoffes Lektin in rohem Zustand leicht giftig!
Viel Spaß beim Sammeln
WICHTIGER HINWEIS | DISCLAIMER
Die Beschreibung der Kräuter und Gewürze stammt aus alten Überlieferungen und der traditionellen Volkskunde, sie sollen als Ergänzungen zur Schulmedizin verstanden werden und ersetzen nicht die ärztliche Meinung. Auch Hausmittel können Nebenwirkungen haben und sind nicht generell für jeden geeignet. Sprechen Sie deshalb vor der Anwendung mit Ihrem Arzt oder Apotheker. Bei akuten Beschwerden, die länger als eine Woche andauern oder periodisch wiederkehren, wird die Rücksprache mit einem Arzt empfohlen.
Wir weisen darauf hin, dass
– wir uns ausdrücklich von Heilaussagen/Heilversprechen jeder Art distanzieren.
– alle Maßnahmen und Empfehlungen nur der Krankheitsvorbeugung und Verhütung (Prophylaxe), der Gesunderhaltung und Gesundheitsförderung dienen.
– unsere Produkte in keinem Fall eine laufende oder künftige medizinische Behandlung ersetzen.
– notwendige Besuche bei Arzt und/oder Heilpraktiker in jedem Fall wahrzunehmen sind.
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